Aus gegebenem Anlass möchten wir hiermit nochmals die Wichtigkeit von DNA Untersuchungen hervorheben.

 

Unsere langjährige, erfahrene Züchterin der Papillons vom Schneebergparadies, hat aus dem benachbarten Ausland von einer schwer erkrankten Züchterin, die in einem weltweit vertretenen Verein gezüchtet hat, unwissentlich eine trächtige Hündin gekauft.

 

Unsere Zuchtordnung verbietet ungetestete Verpaarungen, so musste bei der Hündin nach Bekanntwerden der Trächtigkeit sofort ein großer DNA Test gemacht werden. Dieser hat bei der Hündin ergeben, dass sie Trägerin des Blutergens „Faktor VII Defizienz“ ist. Das bedeutet, dass die Hündin selbst gesund ist, aber in der DNA dieses Gen weitergeben kann. Ist nun der Rüde ebenfalls Träger dieses Gens oder sogar erkrankt, führt dies zu erkrankten Welpen.

 

Da die Züchterin keinen Zugriff mehr auf den Deckrüden hatte, da die Besitzerin des Deckrüden mittlerweile verstorben war, musste sie die beiden geborenen Welpen nach der Geburt testen lassen. Leider hat dieser Test ergeben, dass beide Welpen an Faktor VII Defizienz erkrankt sind.

 

Hätte die ausländische Züchterin gewusst, dass offensichtlich beide Elterntiere Träger des Blutergens Faktor VII Defizienz in der DNA sind, wäre diese Verpaarung sicher nicht zustande gekommen. Faktor VII Defizienz wird oft erst später diagnostiziert, meist im Zuge einer Operation/Kastration. Dies kann zu großen bzw. auch katastrophalen Komplikationen mit der Blutgerinnung führen.

 

Unsere Zuchtordnung ist in Zusammenarbeit mit unseren Gründerzüchtern entstanden und wird laufend evaluiert und überarbeitet. Wir haben uns bewusst dafür entschieden alle unsere Züchter zu DNA-Tests der Zuchthunde zu verpflichten. Daher ist es in unserem Verein nicht möglich, dass bei irgendeinem unserer Züchter aus Unwissenheit bzw. aufgrund von Nicht-Testung Welpen geboren werden, die an einer der 8 von uns getesteten genetischen Erkrankungen leiden und trotzdem als vollkommen gesund hinsichtlich der 8 von uns getesteten genetischen Erkrankungen an Sie, liebe Welpenkäufer, verkauft werden. 

 

Wir möchten mit diesem Fall an Sie appellieren, bei jedem Kauf nach allen testbaren DNA-Tests zu fragen und sich diese auch von den Elterntieren ihres Welpen vorlegen zu lassen.

 

Als erster Verein in Österreich haben wir verpflichtende DNA-Tests, wie auf das weit verbreitete Faktor VII Defizienz Gen, in unsere Zuchtordnung aufgenommen. Als wir unseren Klub im Jahr 2017 gründeten waren noch 5, später 6 DNA-Tests auf genetische Erbkrankheiten verpflichtend. Mittlerweile sind es 8 Testungen. So viel wir bisher wissen sind wir bis jetzt immer noch - nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa - der einzige Verein, der diese gesamten 8 Tests verpflichtend für seine Züchter vorschreibt. Die DNA-Tests sind teuer, wir investieren dieses Geld jedoch gerne in die Gesundheit unserer Welpen. Wir freuen uns, dass beide Welpen mittlerweile schöne Lebensplätze bei aufgeklärten Hundeliebhabern gefunden haben.

 

Der Erbgang bei genetischen autosomal rezessiven Erkrankungen ist wie folgt:

 

Eltern  Mutter/Vater

Eltern Mutter/Vater

Nachkommen

frei

frei

100 % frei

 

 

 

frei

träger

50 % frei

50 % träger

 

 

 

frei

erkrankt

100 % träger

 

 

 

träger

träger

25 % frei

50 % träger

25 % erkrankt

 

 

 

träger

erkrankt

50 % träger

50 % erkrankt

 

 

 

erkrankt

erkrankt

100 % erkrankt

 

 

Genauere Informationen dazu finden Sie unter: www.papillonklub.at/gesundheit 

                                                                                                                                                                                    Admont, 07.10.2019